Der Original-Manga »Dororo« des legendären Mangakas Osamu Tezuka (»Astro Boy«) wurde in Japan zwischen 1967 und 1969 veröffentlicht. Die Neuinterpretation von Atsushi Kaneko, der der Geschichte einen ganz eigenen Charme verleiht, besteht aus drei Bänden und bietet eine rasante Action-Story im retro-futuristischen Stil.
Wir haben einen Blick in die Neuinterpretation, die unter dem Titel »Search And Destroy« im Handel zu finden ist, geworfen und verraten in dieser Rezension, wie unser Eindruck ausfällt.
Inhalt
Nach dem Krieg setzte eine Massenproduktion von Robotern ein, welche schon bald die große Stadt geradezu überfluteten und ihr Dasein nun auf der Straße und im Untergrund fristen müssen. Eines Nachts taucht überraschend ein Mädchen vor einem Yakuza auf: es trägt Pelz, ist bis an die Zähne bewaffnet und attackiert den Gangster, der eine junge Waise namens Doro gekidnappt hat. Eine rasante Action-Story in retro-futuristischem Stil nimmt ihren Lauf …
Aufmachung
Die Neuinterpretation der Tezuka-Serie »Dororo« wird von Carlsen Manga als Klappenbroschur im Format 14,5 x 21 cm veröffentlicht. Der erste Band von »Search And Destroy« umfasst 232 Seiten und beinhaltet neben dem Prolog die ersten sechs Kapitel.
Die japanischen SFX hat der Verlag retuschiert und getypesettet. Carlsen versieht die Reihe mit einer Leseempfehlung ab 16 Jahren. Der Manga wurde aus dem Japanischen von Gandalf Bartholomäus (»Chainsaw Man«, »Moriarty the Patriot«) übersetzt.
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Fazit
Mit »Search And Destroy« bringt der Carlsen-Verlag eine Neuinterpretation der Tezuka-Serie »Dororo«, die von Mangaka Atsushi Kaneko (»Wet Moon«) umgesetzt wurde, auf dem deutschen Markt heraus. Kaneko lässt die Sengoku-Zeit hinter sich und setzt sich an eine schonungslose Science-Fiction-Erzählung. In drei Bänden abgeschlossen erwartet die Leser folglich eine kompakte Geschichte.
Auf den ersten Blick fällt der markante Zeichenstil auf. Kaneko bringt ausdrucksstarke Bilder aufs Papier. Die Panel wirken ziemlich lebendig und die Intensität ist stärker zu spüren als bei anderen Werken. Besonders der Ausdruck in den Gesichtern, insbesondere die Augen, wirken stark. Der Stil passt ideal zum brutalen Geschehen, denn Kaneko lässt es ordentlich krachen und scheut nicht davor eine hohe Portion Gewalt darzustellen.

Die Kürze der Reihe lässt sich bereits im Einstiegsband erahnen, denn die Ereignisse werden zügig inszeniert. Kaneko verzichtet auf schmückende Erzählungen oder gar einer intensiveren Vorstellung der Figuren – jedenfalls den ersten Band betreffend. Unaufhaltsam wird die Handlung vorangetrieben und vereinzelt mit Rückblenden versehen, um die gewaltige Wut der Hauptfigur verstehen zu können.
Durch das schnelle Erzähltempo kommt keine Langweile auf, vielmehr verschlingt man die einzelnen actionreichen Panels. Die fehlende Bindung zu den Figuren ist zwar bedauerlich, doch verschmerzbar. Das Ziel der Hauptfigur ist es, die 48 Kreaturen zur Strecke zu bringen, die ihr alle menschlichen Körperteile entnommen haben. Wer bereits die neuere Anime-Adaption von »Dororo« kennt, weiß, mit welcher geballten Wut die Gegenspieler aus dem Verkehr gezogen werden. Durch das SciFi-Setting ist dies umso gnadenloser.
Der erste Band von »Search And Destroy« lässt sich als gelungenen Auftakt einer anregenden Neuinterpretation der Tezuka-Serie »Dororo« bezeichnen. Der Stil ist markant, die Gewaltdarstellung gnadenlos und die Ereignisse werden in einem schnellen und dennoch passenden Tempo erzählt. Sein Ziel erreicht Atsushi Kaneko mit dem Einstiegsband auf jeden Fall, denn nach Abschluss möchte man unbedingt auch den nächsten Band lesen.
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