Dai Miyamoto ist in Hamburg auf Hannah Peters gestoßen und möchte sie in seiner Band haben. Ob Hannah wohl dazustoßen wird und welche Bandmitglieder wohl nach ihr folgen? Die Leseunterhaltung in »Blue Giant Supreme« nimmt erheblich zu und bereitet weiterhin Freude. Unseren Eindruck zu dem dritten und vierten Band der Reihe, die vom Carlsen-Verlag veröffentlicht wird, verraten wir in dieser Review.
Inhalt
Deutschland – Hamburg. Dai und Hannah gründen ein Duo, doch sie geraten bei den Proben immer wieder aneinander und können nicht richtig miteinander harmonieren. Trotzdem bittet Dai den Inhaber des Musikladens darum, ein Konzert für sie zu organisieren. Wie schlagen sich Hannah und Dai bei ihrem ersten Gig vor wichtigen Personen aus der deutschen Jazzszene …?
Auf der Suche nach neuen Bandmitlgiedern geht es weiter nach Berlin … und dort treffen Dai und Hannah auf einen vielversprechenden Pianistin und Schlagzeuger für ihre Band. Zuerst begegnen sie dem gebürtigen Polen Bruno, dessen angriffslustige Art in krassem Gegensatz zum feinfühligen Klavierspiel steht.
Mit Brunos Hilfe gewinnen sie auch den französischen Schlagzeuger Raffael für eine Jam-Session. Aber werden sich die vier Musiker, die unterschiedlicher nicht sein könnten, wirklich zu einer Band zusammenschließen …?!
Aufmachung
»Blue Giant Supreme« erscheint als Softcover im Großtaschenbuchformat 12,50 x 18,00 cm. Der dritte Band umfasst 208 Seiten, während der vierte Band 192 Seiten aufweist. Geboten werden die Kapitel 17 bis 24 sowie 25 bis 32 mit vereinzelten Farbseiten. Die japanischen SFX hat der Verlag komplett retuschiert und getypesettet. Carlsen versieht die Reihe mit einer Leseempfehlung ab 14 Jahren. Der Manga wurde aus dem Japanischen von Luise Steggewentz (»Die Walkinder«, »Anonymous Noise«) übersetzt.
>> Hier gelangt ihr zur Leseprobe
Dieses externe Video stammt von YouTube.
Fazit
Im dritten Band von »Blue Giant Supreme« konzentriert sich Shinichi Ishizuka auf Dai und Hannah. Die beiden leidenschaftlichen Musiker bilden ein Duo und gehen das gemeinsame Spiel an. Etliche Proben stehen auf dem Plan, um richtig miteinander harmonieren zu können. Die Leidenschaft der beiden und ihr individueller Spielstil kommen durch die Zeichnungen von Ishizuka bestmöglich – und das ohne jegliche musikalische Untermalung – herüber.
Der Schwerpunkt des Bandes liegt eindeutig auf dem Zusammenfinden. Dai als Tenor-Saxofonist und Hannah als Bassistin haben zu Beginn einige Probleme, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Allein die Zeichnungen verraten, wie konzentriert die beiden Figuren die Herausforderung angehen. Die Anspannung, bedingt durch den fehlenden Fortschritt, bringt Ishizuka ideal in der Expression der Charaktere zu Papier.
Beeindruckend empfinde ich im dritten Band zudem, dass Ishizuka erneut Dais enorme Leidenschaft für die Musik beziehungsweise für den Jazz wiedergibt. Dai ist knapp bei Kasse und statt sich einen Job zu suchen, investiert er seine Zeit viel lieber in die Entwicklung seiner musikalischen Fähigkeiten. Dies wirkt zu keiner Zeit übertrieben oder unnatürlich, vielmehr kauft man Dai seine Herangehensweise und seine Ziele ab.

Einen wichtigen Part stellt für mich persönlich der Moment dar, in dem Dai sich als Straßenmusiker probiert und dabei ordentliche Einnahmen generiert. Seine Aussage im Anschluss sowie die Gedanken von Hannah auf Dais Straßenmusik bezogen, empfinde ich als sehr wichtige Information, die Dais Charakter noch einmal mehr Tiefe und Authentizität verleiht.
Neben den Geldsorgen sowie den kniffligen Proben wartet Ishizuka zudem mit einem ersten Live-Auftritt vor einem wichtigen Publikum auf. Die Inszenierung wirkt realistisch und die Nervosität, wodurch Fehler entstehen, macht »Blue Giant Supreme« für mich einfach zu einer wunderbaren Geschichte, wo man einfach das Gefühl erhält, dass man mittendrin steckt.
Am Ende des dritten Bandes wird mit Bruno Kaminsky das nächste zukünftige Bandmitglied vorgestellt. Der Schauplatz wechselt von Hamburg nach Berlin, wo die Suche nach einem Pianisten und Schlagzeuger beginnt. Hierbei rückt Protagonist Dai ein wenig in den Hintergrund. Mangaka Ishizuka gewährt im vierten Band von »Blue Giant Supreme« dem Pianisten Bruno und dem Schlagzeuger Raffael das Bühnenlicht.

Die Geschichte wirkt mit Aufnahme von Bruno und Raffael viel lebendiger. Allein Hannah sorgte dafür, dass die Dynamik enorm zunahm. Mit mehr Personen steigen die Dialoge und auch die verschiedenen Ansichten und Antriebe. Dass sich Autor Ishizuka die Zeit nimmt, um Bruno und Raffael in aller Ruhe dem Leser näherzubringen, finde ich gelungen umgesetzt.
Nicht immer läuft alles, wie man es sich gerade vorstellt. Dieser Aspekt wird von Ishizuka in Bezug auf die Anwerbung Raffaels einwandfrei inszeniert. Durch das leicht gesteigerte Erzähltempo kommt die Bandthematik ordentlich vorwärts. Positiv anzumerken ist hierbei, dass Ishizuka den ersten Konflikt innerhalb der Band startet und dabei die Herausforderungen stimmig aufzeigt. Der schnelle Zuwachs ist auf der einen Seite gut, während die Musiker auf der anderen Seite noch gemeinsam harmonisieren müssen.
Die Band wächst und im Grunde genommen geht es mit der Geschichte in »Blue Giant Supreme« jetzt erst richtig los! Wie wird sich die Band entwickeln und worauf darf man sich als Leser noch bei den folgenden Bänden freuen? Die Lust auf mehr ist mehr denn je vorhanden und der Lesespaß steigt kontinuierlich.
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