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    Reprodukt Rezensionen

    Review: »Midori – Das Kamelienmädchen«

    Von Burak Dogan30. Mai 2022
    SHŌJO TSUBAKI © 2003 by SUEHIRO MARUO / Seirin Kogeisha

    »Midori – Das Kamelienmädchen« (jap.: »Shōjo Tsubaki«) von Suehiro Maruo ist brutal, grausam und verstörend. In diesem Werk erwartet die Leserschaft eine übermäßige Gewaltdarstellung. Wir haben einen Blick in den Einzelband riskiert, den Reprodukt am 9. Mai veröffentlichte. Unseren Eindruck dazu lest ihr hier.

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    Inhalt

    Midori zieht mit einer Freak Show durch die Lande. Im Kreise seltsam deformierter Gestalten fühlt sie sich fremd und bedroht – unbedingt will sie dieser Hölle entkommen. Als sich der kleinwüchsige Schlangenmensch Masamitsu der Truppe anschließt, projiziert sie ihre Hoffnungen auf ihn, bis eine tragische Schicksalswendung all ihre Träume zerstört.

    Aufmachung

    »Midori – Das Kamelienmädchen« erscheint bei Reprodukt im Format 14,8 x 21 cm als Flexicover. Der Einzelband weist 160 Seiten auf und beinhaltet alle acht Kapitel der Geschichte. Die ersten Seiten weisen rote Farbakzente auf. Die japanischen SFX hat der Verlag retuschiert und getypesettet. Übersetzt wurde der Manga aus dem Japanischen von Claudia Peter (»Hitotsubana«, »Der lachende Vampir«).

    >> Hier gelangt ihr zur Leseprobe

    Fazit

    Nach »Der lachende Vampir« erscheint bei Reprodukt mit »Midori – Das Kamelienmädchen« ein weiteres Werk aus der Feder von Suehiro Maruo. Einigen Anime- und Manga-Fans ist der Einzelband durch den Animefilm aus dem Jahr 1992 und der darin gebotenen Brutalität und Grausamkeit vom Titel her bekannt. Das Werk lässt sich dem Ero-guro-Genre zuordnen und verdient auf ganzer Linie die Leseempfehlung ab 18 Jahren.

    Protagonistin der Geschichte ist die titelgebende Midori. Das junge Mädchen ist zwölf Jahre alt, wurde von ihrem Vater verlassen und wenig später starb ihre Mutter. Den verlockenden Worten eines Mannes fiel sie herein, seitdem ist sie gezwungen in der Freak Show zu arbeiten. Dort erlebt sie die Perversionen der Mitarbeiter und wird körperlich, seelisch und sexuell missbraucht. Jeder Tag ist für sie die Hölle auf Erden.

    Neben Midori treten sechs weitere zentrale Figuren auf, die Maruo als Mittel zum Zweck verwendet. Jeder Charakter lebt seinen eigenen Fetisch aus. Der Sadismus steht in dieser Geschichte weit oben auf der Tagesordnung. In der Außendarstellung handelt es sich um eine extravagante Darstellung für Zuschauer, während sich hinter den bunten Kulissen schockierendes abspielt.

    SHŌJO TSUBAKI © 2003 by SUEHIRO MARUO / Seirin Kogeisha

    Maruo hält sich in seinem Werk nicht zurück und liefert ein sprachloses Ereignis nach dem anderen. Gewalt, Mord, Sex und Vergewaltigungen sind in seiner Geschichte vorzufinden. Zeichnerisch stellt er die sexuellen Übergriffe dar und verursacht besonders mit dem grausamen Mord an einem Welpen ein ziemlich unbehagliches Gefühl in der Magengrube. Selbst hartgesottene Leser werden hier auf die Probe gestellt.

    Die Stimmung in »Midori – Das Kamelienmädchen« ist unangenehm. Es gibt keinen Grund zur Freude. Die Figuren sind aufgrund ihrer Taten verabscheuungswürdig. Ich finde es erstaunlich, wie es Maruo in der Kürze seiner Erzählung gelingt, dass man eine starke Abneigung gegenüber den Figuren entwickelt. Für einen kleinen Moment der Hoffnung sorgt der Schöpfer mit der Einfuhr einer Figur, doch hier geht der »Spaß« erst richtig los.

    Düster, brutal und grausam, mit »Midori – Das Kamelienmädchen« hat Suehiro Maruo ein erschreckendes Werk geschaffen, was durch seine Inhalte für ein intensives und beklemmendes Lesegefühl sorgt. Die Geschichte zeigt die Grausamkeit einer Gruppe von Menschen und ihrer perversen und finsteren Liebe. Wer auf der Suche nach einem verstörenden Manga ist und die genannten Inhalte verkraften kann, darf sich auf eine unvergleichliche Geschichte gefasst machen.

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