Die Vorbereitungen für das Schulfest starten und der Literaturklub erhält dabei eine knifflige Herausforderung. Langsam, aber sicher schreiten die Schülerinnen in ihrem eigenen Tempo voran und zerbrechen sich über die Liebe und Sexualität den Kopf. In dieser Review verraten wir dir unseren Eindruck zum vierten Band von »Savage Season«.
Inhalt
Sonezaki hat Amagis Liebeserklärung akzeptiert, doch niemand soll erfahren, dass ausgerechnet sie einen Freund hat. Da kommt ihr das Anliegen des Schulfestkomitees ganz recht, das den Literaturklub bittet, eine romantische Schullegende zu erfinden, die viele Besucher anlocken und Liebespaare hervorbringen soll. Im Wirrwarr der Schwärmerei wird sicherlich keiner bemerken, dass auch Sonezakis Augen den Glanz einer Verliebten tragen, oder …?
Aufmachung
»Savage Season« erscheint im gewohnten TOKYOPOP-Format 12,6 x 18,8 cm als Softcover. Der vierte Band der Reihe weist 160 Seiten auf und beinhaltet die Kapitel 13 bis 16. Am Ende des Bandes wird den Lesern noch ein Nachwort geboten.
Die japanischen SFX hat TOKYOPOP beibehalten und die deutschen Übersetzungen in unmittelbarer Nähe optisch passend gesetzt. Der Verlag versieht die gesamte Reihe mit einer Leseempfehlung ab 15 Jahren. Der Manga wurde aus dem Japanischen von Anne Klink (»Chocolate Vampire«, »Crush on You«) übersetzt.
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Fazit
Der vorliegende Band der angenehmen Slice-of-Life-Geschichte »Savage Season« umfasst in Relation zum vorigen Band einige Seiten weniger, wodurch dem Leser ein kompakter Band geboten wird, dennoch gelingt es Mari Okada und Nao Emoto eine vortreffliche Erzählung zu Papier zu bringen. Im Mittelpunkt stehen erneut die weiblichen Protagonisten und ihre individuellen Herausforderungen im Leben.
Die männlichen Figuren wie Izumi, Amagi und Sugimoto spielen in den neuen Kapiteln die zweite Geige. Lediglich Milo-sensei wird in diesem Band ein kleines bisschen stärker aufgegriffen. Trotz der nebensächlichen Rolle der drei Schüler zeigen Mari Okada und Nao Emoto in gekonnter Weise die Emotionen der Jungs auf und lassen dadurch auch problemlos die inneren Gefühle der Figuren spüren, obwohl diese nicht wörtlich aufgegriffen werden.
Gelungen inszeniert sind meines Erachtens die Unsicherheiten von Kazusa. Ihre Angst macht ihr immer noch einiges zu schaffen. Sie ist sich ihrer Liebe zu ihrem Kindheitsfreund Izumi bewusst, doch vergleicht sie sich permanent mit ihrer Freundin Sugawara, wodurch sie sich immer wieder selbst schlecht redet. Das Ausmaß wird insbesondere beim Trainingslager deutlich, als Kazusa den Körper von Sugawara im Gemeinschaftsbad mit ihrem vergleicht und ihre Stimmung dabei in den Keller fällt.
Kazusas Eifersucht sowie ihre Furcht, dass sie in der Position von Izumi sich eher die wunderschöne Sugawara als Partnerin wünschen würde, werden von den beiden Schöpferinnen dieser Reihe realistisch dargestellt. Sicherlich befand sich schon jeder Mensch einmal in einer ähnlichen Lage, womit die Situation greifbar und fühlbar ist. Positiv hervorheben möchte ich hierbei, dass die entstehenden Risse des Freundschaftsverhältnisses zwischen Kazusa und Sugawara stimmig herüberkommen.

Neben Kazusa und den anderen empfinde ich die tiefere Beschäftigung mit Sonezaki ziemlich anregend. In den vorigen Kapiteln fand eine Veränderung in ihrem Charakter statt, die sich auch in den vorliegenden Kapiteln noch weiterentwickelt. Die Liebe zum anderen Geschlecht wird stärker und die Eindrücke aus der Vergangenheit werden fortan mit verständnisvollen Augen betrachtet. Ausgesprochene Worte aus vergangenen Tagen sorgen für eine gegenwärtige Unsicherheit, dessen Ablegung für anregende Lesemomente sorgt.
Eine ordentliche Portion Dramatik erzeugt Sugawara. Durch ihren Kontakt mit Izumi sowie ihrem Erscheinungsbild lässt sie sowohl unbewusst als auch bewusst ihr Umfeld einiges durchmachen. Ihre Herangehensweise, die im vierten Band aufgegriffen wird, lässt einige Ereignisse entstehen, die ansonsten aufgrund der Zurückhaltung der Beteiligten erst später oder gar nicht zustande gekommen wären.
Quälende Gedanken begleiten die Mitglieder des Literaturklubs. Jede von ihnen beschäftigt sich mit ihren Gedanken und versucht das beste daraus zu machen. Rückschläge sind normal und menschlich. »Savage Season« bleibt weiterhin angenehm. Die Kombination aus humorvollen und sanften Momenten mit der dazugehörigen Dramatik lässt einen als Leser das Geschehen anregend verfolgen.
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