Nach der Publikation von »Märchenwelten« bringt TOKYOPOP mit »Die Welt rettet dich« eine weitere Short Story Collection aus der Feder der erfolgreichen Mangaka Yōko Maki auf Deutsch heraus. Wir haben uns auch diese Kurzgeschichten durchgelesen. Unseren Eindruck verraten wir in diesem Beitrag.
Inhalt
Hiro wird von allen nur »Fräulein Penibel« genannt, weil sie ihre Mitschüler und Mitschülerinnen ständig auf ihre Verstöße gegen die Schulordnung hinweist. So findet man natürlich keine Freunde! Doch als sie dem vermeintlichen Rowdy Ryo zu Hilfe kommt und dieser sich unbedingt mit Hiro anfreunden will, scheint sich das Blatt zu wenden …
Die zweite Kurzgeschichtensammlung von Yōko Maki enthält vier bislang unveröffentlichte Storys!
Aufmachung
Die Short Story Collection »Die Welt rettet dich« erscheint im gewohnten TOKYOPOP-Format 12,6 x 18,8 cm als Softcover. Der Einzelband weist 208 Seiten auf und beinhaltet vier Kurzgeschichten sowie ein Nachwort von Yōko Maki. Die japanischen SFX hat TOKYOPOP beibehalten und die deutschen Übersetzungen in unmittelbarer Nähe optisch passend gesetzt. Der Verlag versieht den Band mit einer Leseempfehlung ab dreizehn Jahren. Der Manga wurde aus dem Japanischen von Lasse Christian Christiansen (»Märchenwelten«) übersetzt.
>> Hier gelangt ihr zur japanischen Leseprobe
Fazit
Mit dem Release von »Die Welt rettet dich« (jap.: »Sekai wa Kimi o Sukū!«) erweitert TOKYOPOP sein Portfolio um weitere Kurzgeschichten aus der Feder von Yōko Maki, die sich im Jahr 2019 aus Manga-Branche zurückzog und mit ihrer zehnteiligen Romance-Geschichte »Sparkly Lion Boy« ihr letztes Werk veröffentlichte. Den hiesigen Romance- und Maki-Fans werden in dieser Short Story Collection die vier Kurzgeschichten »Die Welt rettet dich!«, »Mein Candy«, »Clear Note« und »Green Boy X Blue Girl« geboten.
Die Geschichte in »Die Welt rettet dich!« ist in zwei Hälften aufgeteilt und stellt dadurch die längste Erzählung in dieser Sammlung dar. Worum es inhaltlich geht, wird ideal im Klappentext des Bandes aufgegriffen. Mit Hiro haben wir eine einsame Protagonistin, die ihre Mitschüler auf ihre Verstöße hinweist. Durch ihr Verhalten wirft sie nichts aus der Bahn, da sie einen geregelten Tagesablauf durchführt. Als sie auf Kyo trifft, ändert sich ihr Alltag und auch mehr Mitschüler interagieren mit ihr, wodurch eine Vielzahl an Veränderungen vollzogen werden.
Das Geschehen begleiten wir weitestgehend aus der Sicht von Hiro, aber auch der Blickwinkel von Kyo wird uns als Leser hier und da gewährt. Nebenfiguren tauchen genügend auf, bleiben aufgrund der Kürze jedoch oberflächlich. Störend ist dieser Aspekt nicht, da es Maki an sich gelingt, die Kurzgeschichte rund um die beiden Schüler angenehm zu erzählen. Potenzial für eine Reihe mit ein paar Bänden ist hierbei durchaus vorhanden.

Bei »Mein Candy« dürfen wir uns auf eine etwas andere Romance-Geschichte freuen. Kubo verguckt sich in die engelsgleiche Mimo. Er gesteht ihr seine Liebe und ist überrascht, dass sie diese annimmt und die beiden ein Pärchen werden. Doch Mimos Charakter ist das genaue Gegenteil ihres Erscheinungsbildes, denn sie ist ein sehr launischer und egoistischer Mensch, der dennoch seine liebenswerten Seiten besitzt. Durch dramatische Ereignisse wird das Band der beiden gefestigt und eine schöne Liebesgeschichte geboten. Leider etwas zu kurz, aber das haben Kurzgeschichten so an sich. Dennoch angenehm zu lesen.
In »Clear Note« greift Yōko Maki zu einer ruhigen Schülerin, die gerne Bücher liest und sich weitestgehend von ihren Klassenkameraden fernhält. Es kommt, wie es kommen muss: der beliebte Schüler aus ihrer Klasse und sie haben gemeinsam Klassendienst und kommen sich dabei näher. Etwas Dramatik wird mit eifersüchtigen Mitschülerinnen hineingebracht und etwas Zärtlichkeiten lässt Maki ebenfalls einfließen. Bedauerlicherweise wirkt das Geschehen gehetzt, da sich die beiden Schüler für meinen Geschmack zu schnell näher kommen.
Aus meiner Sicht ist die letzte Kurzgeschichte »Green Boy X Blue Girl« die schwächste Erzählung aus diesem Band. Zwei Sitznachbarn, die ein ordentliches Problem in ihrer Kommunikation haben (normal bei Jugendlichen), und sich deswegen öfter einmal gegenseitig verletzen. Auch hier entwickelt sich alles recht zügig, da Maki keine weiteren Seiten zur Verfügung standen. Würde diese Geschichte einen eigenen Einzelband erhalten, ließe sich hier durchaus etwas ordentlich inszenieren, doch aufgrund der Kürze wirkt es wenig greifbar.
Trotz seiner Stärken und Schwächen darf die Short Story Collection »Die Welt rettet dich« selbstverständlich bei keinem Maki-Fan in der Sammlung fehlen. Ein angenehmes Gefühl breitet sich beim Lesen aus, da man bei der Erzählung und dem Zeichenstil an die tollen anderen Werke von Yōko Maki zurückdenkt und sich an die Emotionen von damals erinnert.
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