Auf der Flucht vor der Polizei kosten Ainosuke und Karen ihre gemeinsame Zeit bestmöglich aus. Doch die Traurigkeit des baldigen Abschieds bleibt spürbar. Wie endet die Reise der beiden? Wir haben uns den Abschlussband von »Idol Escape« durchgelesen. Unseren Eindruck schildern wir nachfolgend.
Eine ungewisse Zukunft
Ainosukes Alltag ist grau und trostlos, Karens Alltag geprägt von Gewalt durch ihren Vater. Dennoch verausgabt sie sich für diesen auf der Bühne und auch abseits davon als Idol. Ihr beider verzweifelter Wunsch nach Karens Erlösung und Freiheit führt schließlich zum Tod von Karens Vater. So treten die zwei auf der Flucht vor der Polizei eine letzte Reise an. Was hält die Zukunft noch für sie bereit?
Aufmachung
Der deutsche Release von »Idol Escape« erfolgt bei Hayabusa als Softcover im Format 12,5 x 18 cm. Der zweite Band weist 210 Seiten auf, und enthält die Kapitel 06 bis 10. Am Ende des Bandes gibt es noch ein Bonuskapitel.
Die japanischen SFX wurden beibehalten und die Übersetzungen in unmittelbarer Nähe optisch passend gesetzt. Empfohlen wird die dramatische Slice-of-Life-Geschichte für Leser ab vierzehn Jahren. Übersetzt wurde der Manga aus dem Japanischen von Christina Rinnerthaler (»Wenn die Blüten Trauer tragen«).
>> Hier gelangt ihr zur deutschen Leseprobe
Fazit
Die Cover-Illustration mit Ainosukes nachdenklichem Blick deutet bereits an, dass an dem Abschied kein Weg vorbeiführt. Schon im ersten Band von »Idol Escape« war dieses Ende absehbar, doch bevor es dazu kommt, richtet Ito Kira den Fokus auf die schwierige Beziehung zwischen Karen und ihrem Vater.
Was ist der Grund dafür, dass sich der einst fürsorgliche Vater zu einer Person entwickelte, die Gewalt ausübt? Welche Nähe und welche Enttäuschung hat Karen erlebt, und wie geht sie mit der endgültigen Trennung um? In diesen Momenten liegt viel Traurigkeit, zugleich aber auch eine Ruhe, in der Ainosuke und Karen ihre gemeinsame Zeit bewusst auskosten.
Auch Ainosuke begegnet seiner Vergangenheit. Das Zusammentreffen mit dem Vater führt zu einer späten, aber wichtigen Aussprache, die lange verdrängte Verletzungen offenlegt. Obwohl Worte und Taten nicht ungeschehen gemacht werden können, eröffnet sich die Möglichkeit eines Neuanfangs – eine kleine Hoffnung zwischen all dem Schmerz.

Der zweite Band führt die Geschichte damit auf ihren Höhepunkt. Die Spannung steigt, Konflikte eskalieren, und dennoch richtet sich der Blick auf die Gefühle der Figuren. Gerade die leisen Szenen zwischen Nähe und Abschied entfalten große Wirkung und zeigen, wie sehr beide Hauptfiguren durch ihre Erlebnisse geprägt wurden.
Im Finale setzt Kira stärker auf Dramatik. Für manche könnte diese Zuspitzung vielleicht etwas größer wirken, als die Geschichte nötig gehabt hätte. Gleichzeitig werden die Emotionen dadurch eindrücklich transportiert. Ein Zeitsprung rundet die Erzählung ab und verleiht dem Ende einen versöhnlichen Unterton, der trotz aller Tragik Bestand hat.
»Idol Escape« endet nach zwei Bänden geschlossen und konsequent. Die Reihe überzeugt durch ihre dichte Atmosphäre und eindrückliche Figurenbeziehungen. Auch wenn nicht jede Inszenierung zwingend notwendig erscheint, bleibt der Gesamteindruck stark. Ein bewegendes Werk, das in Erinnerung bleibt.
Die hier aufgeführten Angebote enthalten Affiliate-Links. Durch den Kauf über einen solchen Link erhalten wir von dem Anbieter eine kleine Provision. Dadurch entstehen euch keine Mehrkosten oder Nachteile. Mehr dazu.