Bereit für eine zarte Boys-Love-Geschichte? Seit Oktober 2025 bietet Loewe Manga den Auftaktband von »Ich könnte versuchen, mich in dich zu verlieben« (jap.: »Kimi to Nara Koi o Shite Mite mo«) von Maru Kubota zum Kauf an. Wir haben den ersten Band gelesen und schildern euch unseren Eindruck.
Der eine, der alles ist
In der Mittelschule gesteht Amane einem Jungen, in den er verliebt ist, schwul zu sein. Doch der verspottet ihn nur und Amane beschließt, sich nicht mehr ernsthaft zu verlieben. Älter geworden, wechselt er an eine neue Highschool, wo er unverhofft auf den hübschen Ryuji trifft.
Amane spürt schnell, dass er sein Herz nicht unter Kontrolle hat, wenn es um Ryuji geht. Doch gleichzeitig hat er auch furchtbare Angst, erneut verletzt zu werden …
Aufmachung
Der deutsche Release von »Ich könnte versuchen, mich in dich zu verlieben« erfolgt bei Loewe Manga als Softcover im Format 12,8 x 18,2 cm. Der erste Band weist 168 Seiten auf, die die ersten fünf Kapitel der Geschichte enthalten. Am Ende gibt es noch ein Bonus-Kapitel und ein Nachwort von Maru Kubota.
Die japanischen SFX wurden retuschiert und getypesettet. Empfohlen wird die Erzählung für Leser ab vierzehn Jahren. Für die Übersetzung aus dem Japanischen zeichnet sich Übersetzerin Sakura Ilgert (»Die Legende von Azfareo«) aus.
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Fazit
Mit »Ich könnte versuchen, mich in dich zu verlieben« lässt uns Mangaka Maru Kubota an einer sanften Boys-Love-Geschichte teilhaben. Schon die Cover-Illustration, der Titel und der Klappentext deuten eine ruhige, feinfühlige Ausrichtung an. Mit diesem Werk feiert die Künstlerin ihr Debüt – in Japan wie auch im deutschsprachigen Raum.
Die beiden Highschool-Schüler Amane und Ryuji begegnen sich kurz nach Amanes Ankunft in Enoshima und kommen sich langsam näher – zunächst auf freundschaftlicher Ebene. Die Dynamik entwickelt sich zurückhaltend und feinfühlig. Alltagssituationen nehmen eine unerwartet herzerwärmende Rolle ein.
Amane zeigt sich offen, aber emotional vorsichtig. Seine humorvolle Art dient ihm als Schutz, um das Thema Sexualität auf Abstand zu halten. Besonders eindrücklich ist sein frühzeitiges Vertrauen in Ryuji. Trotz seines fröhlichen Wesens blitzen bei ihm Unsicherheit und Verletzlichkeit durch. Für sein Umfeld ist er trotz Lockerheit schwer greifbar.
Ryuji wirkt ausgeglichen und reif. Er hilft seiner Familie, übernimmt Verantwortung und begegnet Amane mit natürlicher Freundlichkeit. Zwischen den beiden entsteht eine stille, ungezwungene Nähe. Beide genießen sie, da sie ihnen sichtlich guttut. Das Tempo ist bewusst langsam gehalten – die Geschichte lebt von kleinen Gesten und feinen Zwischentönen.
Der Zeichenstil unterstreicht diesen leisen Ton. Gestik und Mimik sind sensibel umgesetzt, ohne überzeichnet zu wirken. Die klar strukturierte Kapitelaufteilung bringt Abwechslung und lässt Luft zum Atmen. Als Slice-of-Life-Erzählung bleibt der Band zurückhaltend, aber präzise.
Ein klares Plus ist die Atmosphäre: still, sanft und unaufgeregt. Wer laute Dramen sucht, wird hier nicht fündig – doch wer ruhige Charakterentwicklung schätzt, findet in Band 01 einen gelungenen Auftakt. Das Verhältnis der Figuren wirkt glaubwürdig. Eine behutsame, aber vielversprechende Annäherung beginnt.
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