Vampir-Geschichten faszinieren seit jeher den Leser. Die Anziehungskraft, die von diesen Fabelwesen ausgeht, erweckt die Neugier. Wenn man dies nun mit dem Boys-Love-Genre vermischt, dann dürfen sich Fans beider Elemente auf eine reizende Geschichte freuen. Einsamkeit und Melancholie wie auch eine Prise Lust. Tasten wir uns langsam an diese Reihe heran.
Hayabusa, das neue Manga-Label des Carlsen-Verlags, startete im März 2021 mit der Veröffentlichung der Boys-Love-Reihe »Sayonara Red Beryl« von Atami Michinoku. Wir haben einen Blick in die prickelnde Vampir-Erotik geworfen. Ob uns das erwachsene Vampirdrama mit vielen schönen Männern und einem Hauch von Sinneslust überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Kurzreview.
Inhalt
Japan im Jahre 1968: Akihiko ist durch sein bisheriges Leben an das Gefühl von Einsamkeit gewöhnt und hat mit seinem Leben schon fast abgeschlossen – bis ihn plötzlich ein Fremder vor dem Tod rettet, der sich als der Vampir Kazushige herausstellt.
Um sich erkenntlich zu zeigen, stattet Akihiko dem attraktiven Vampir nun regelmäßige Besuche ab, auch wenn dieser zunächst abweisend reagiert. Doch so leicht lässt sich Akihiko nicht abschrecken, denn er spürt so eine intensive Anziehung zu Kazushige, wie er sie noch nie kannte.
Aufmachung
»Sayonara Red Beryl« erscheint bei Hayabusa im Großtaschenbuchformat 12,5 x 18 cm als Softcover. Der erste Band weist 162 Seiten auf und beinhaltet die ersten vier Kapitel. Daneben gibt es ein Bonus-Kapitel wie auch ein Nachwort von Atami Michinoku.
Als Extra wird neben einer farbigen Doppelseite zudem eine SNS-Card zum Sammeln geboten. Die japanischen SFX hat der Verlag komplett retuschiert und getypesettet. Hayabusa versieht den ersten Band mit einer Leseempfehlung ab 16 Jahren. Band 02 und 03 kommen mit einer 18er-Leseempfehlung in den Handel.
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Fazit
Mangaka Atami Michinoku feiert mit ihrer dreiteiligen Boys-Love-Erotik »Sayonara Red Beryl« ihr Deutschlanddebüt. Unbekannt ist die Künstlerin hierzulande keineswegs. Die Anime-Adaption ihrer Manga-Reihe »Fudanshi Kōkō Seikatsu« (engl.: »The Highschool Life of a Fudanshi«) wird bereits seit geraumer Zeit bei Crunchyroll auf Abruf angeboten. Zum Start des neuen Labels pickte sich Hayabusa die prickelnde Vampire-Geschichte heraus.
Der Einstiegsband von »Sayonara Red Beryl« bietet ein gemächliches Erzähltempo. Michinoku präsentiert die beiden Protagonisten der Reihe und gewährt schrittweise Einblicke in deren Vergangenheit. Dadurch versucht die Künstlerin das derzeitige Verhalten beziehungsweise den derzeitigen Charakter ihrer Figuren zu erklären. Besonders bei Akihiko setzt die Mangaka auf eine traurige Vergangenheit.

Die Mischung aus bedrückender Melancholie sowie lockeren Alltagssituationen harmonieren miteinander. Eine gewisse Würze in der Erzählung wird mit der mysteriösen Figur Masakado verliehen. Dabei wird das Thema der Menschlichkeit bei Vampiren sowie der Drang nach Menschenblut thematisiert. Das der Werdegang von Kazushige zum Vampir aufgegriffen wird, ist interessant zu erfahren.
Der Fokus im ersten Band liegt deutlich in der Einführung in die Geschichte. Leidenschaftliche Momente erwarten den Leser erst ab dem zweiten Band. Der Einstieg ist keineswegs schlecht, doch auch nicht wirklich überragend. Interesse bringt Masakado ins Spiel. Die beiden Protagonisten sind leider recht austauschbar, wodurch die Lust auf mehr etwas gehemmt wird.