In unserem Interview mit Programmleiter Michael Cheng von Egmont Manga kam das Thema mit den Horror-Titeln zur Ansprache. Mit »Saat der Angst« von Masaaki Nakayama bringt der Stuttgarter Verlag einen solchen Titel auf dem deutschen Markt heraus. Wie viel und welche Art von Horror euch in »Saat der Angst« erwartet, verraten wir euch in dieser Kurzreview.
Inhalt
Ein Mönch geht um. Er schneidet kleinen Mädchen die Ohren ab und sammelt sie in einem blutigen Beutel. Heute hat er es auf Tomoko und ihre Schwester abgesehen.
Jeder Japaner kennt eine Gruselgeschichte! Jugendliche erzählen sie sich in dunklen Sommernächten, Großmütter erschrecken so ihre Enkel, Arbeitskollegen gruseln sich damit nach Ladenschluss.
Aufmachung
Bei »Saat der Angst« handelt es sich um eine dreiteilige Horrorgeschichtensammlung. Egmont Manga entschied sich für eine gebündelte Publikation in Form einer Luxury Edition. Alle Kapitel befinden sich in einer schicken Hardcover-Aufmachung mit Prägung im Format 21 x 14,8 cm. Die Ausgabe umfasst 408 Seiten und teilt die Geschichten in drei Teile ein.
Der Manga beinhaltet drei farbige Ausklappseiten. Die japanischen SFX hat der Verlag beibehalten und die deutschen Übersetzungen in unmittelbarer Nähe optisch passend gesetzt. Egmont Manga versieht den Titel mit einer Leseempfehlung ab 16 Jahren.
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Fazit
»Saat der Angst« bietet eine Vielzahl an kurzen Horrorgeschichten. Die Kapitel umfassen dabei lediglich wenige Seiten und zielen auf keine Einführung oder dergleichen ab. Vielmehr werden die schaurigen Motive der Handlung in den Mittelpunkt gerückt. Die Figuren dienen als Mittel zum Zweck. Masaaki Nakayama setzt auf urbane Legenden, Geistererscheinungen und japanischen Aberglauben.
Nakayama selbst besitzt kaum einen Sinn für Geister. Ihm fehlt die Wahrnehmung des Übernatürlichem. Dies teilt der Schöpfer im letzten Kapitel seiner Horrorgeschichtensammlung mit und beendet sein Werk mit einer eigenen Erfahrung. Die Erzählungen in diesem Werk stammen von anderen Personen, die ihre Geistererfahrungen mit dem Schöpfer teilten.

Die Horror-Elemente in »Saat der Angst« sind eher übernatürlicher Natur. Ein richtiges Horror-Gefühl wird eher wenig bis gar nicht erweckt. Auf Ekel verzichtet der Schöpfer auch. Die Leseempfehlung ab 16 Jahren lässt sich damit begründen, dass, wie im Klappentext erwähnt, hier und da mal Körperteile blutig abfallen. Die Ereignisse erzeugen eher die sporadische Angst vor dem Unbekannten.
Ein Problem, welches die Geschichten gemeinsam besitzen, ist die Kürze. Aufgrund dessen lassen sich viele Ausgänge voraussehen. Der Überraschungsfaktor fehlt, wodurch die Panel mit der Auflösung einen gleichgültigen Eindruck hinterlassen. Wer auf gruselige Geschichten aus ist, der wird bei »Saat der Angst« eher enttäuscht. Wer japanischen Horror mag und auf verschiedene Horror-Elemente steht, der wird seine Freude haben.