Düstere Vampir-Geschichten mit Bishōnen-Vampiren sind wortwörtlich ein gefundener Leckerbissen. Wenn sich dann noch ein Harem bildet, heimliche Küsse an der Tagesordnung stehen und frisches Blut den Jungs den Verstand raubt, dann darf man sich auf eine anregende Lesezeit freuen.
Mit »Rosen Blood« von Kachiru Ishizue bringt der Carlsen-Verlag genau solch ein Werk auf dem deutschen Manga-Markt heraus. Unsere Neugierde wurde geweckt, weshalb wir für euch einen Blick in den Titel riskiert haben. Wie unser Eindruck ausfällt, schildern wir in dieser Kurzreview.
Inhalt
Als die Kutsche, mit der Stella reist, verunglückt, wird sie von einem geheimnisvollen Fremden aus den Trümmern gerettet. Ihr Held bringt sie zu einem märchenhaften Anwesen, welches von giftigen Rosen vor Eindringlingen geschützt wird.
Ein Märchen? Oder ein Albtraum? Aus Geldnot und Dankbarkeit beginnt Stella als Hausmädchen in dem Anwesen zu arbeiten und wird immer weiter in den Bann des Fremden und seiner drei Freunde gezogen … nichts ahnend, dass die vier noblen Herren ein untotes Geheimnis haben!!
Aufmachung
Bei Carlsen erscheint »Rosen Blood« im Großformat 14,5 cm x 21 cm als Softcover. Der Einstiegsband der Reihe weist 160 Seiten auf und beinhaltet die ersten fünf Kapitel der düsteren Vampirromantik. Die japanischen SFX hat der Verlag wie gewohnt komplett retuschiert und getypesettet. Carlsen versieht die gesamte Reihe mit einer Leseempfehlung ab 15 Jahren.
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Fazit
Für »Rosen Blood« zeichnet sich Mangaka Kachiru Ishizue aus, die dank des Carlsen-Verlags mit dieser Publikation ihr Deutschlanddebüt feiert. Die Autorin erfindet das Rad nicht neu, vielmehr greift sie auf bekannte Elemente aus typischen Vampir-Geschichten zurück. Die Entwicklungen im ersten Band sind dadurch zwar mit Leichtigkeit vorherzusehen, doch mit ihrem Zeichenstil macht die Künstlerin dies wett.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht Protagonistin Stella. Ihre Art, die Augen vor der Realität zu verschließen, ist auf der einen Seite nachvollziehbar, während es auf der anderen Seite dennoch ein wenig nervenaufreibend ist. Für Kost und Logis arbeitet sie als Hausmädchen für vier wunderschöne Männer, deren ästhetischer Anblick durch den Zeichenstil der Mangaka ideal zur Geltung kommen.

Der Auslöser für die missliche Lage von Stella verbirgt sich hinter einem Deckmantel voller Lügen. Versierte Leser werden in sekundenschnelle die Wahrheiten aufdecken. Dieser Aspekt stellt kein Problem dar. Wichtig ist hierbei die Erzählung seitens Ishizue und wie sie das Ganze umsetzen wird. Überraschungen sind bedauerlicherweise keine vorhanden und der Cliffhanger am Ende ist kennzeichnend für solch ein Setting.
Von der Aufmachung erinnert »Rosen Blood« in gewissen Parallelen an »Diabolik Lovers«. Der Einstiegsband versucht eine gefährliche Atmosphäre aufzubauen, die nicht wirklich zum Tragen kommt. Vielmehr dient der erste Band zum Kennenlernen von Stella, den vier männlichen Figuren sowie der Gefahr, der sie ausgesetzt ist. Mit dem klassischen Cliffhanger bei solchen Geschichten stützt sich die Mangaka auf bewährte Mittel.
Gefahr, Leidenschaft und die Lust auf Blut: »Rosen Blood« fügt sich vielen weiteren Vampir-Geschichten mit ähnlichen Strukturen ein. Eine leichte Abhebung findet beim ersten Eindruck lediglich durch den Zeichenstil statt, der durch die Wahl des Großformats ordentlich zur Geltung kommt. Das Geschehen und das Verhalten der Figuren ist ziemlich voraussehbar. Der Unterhaltungsfaktor ist bisher gewöhnlich.