Nachdem die 15-teilige Manga-Reihe »Knights of Sidonia« beim Egmont-Verlag erschien, spendiert nun Manga Cult dem vergriffenen Werk eine Neuauflage. Im April 2021 erschien der erste Hardcover-Band, den wir unter die Lupe genommen haben. Unseren Eindruck zu der Science-Fiction-Geschichte verraten wir euch in dieser Review.
Inhalt
Tausend Jahre sind bereits vergangen, seit die Menschheit am Rande der Auslöschung stand. Tausend Jahre, während der sie an Bord des Raumschiffs Sidonia eine neue Heimat fand und sich weiterentwickelte. Tausend Jahre, in denen die gefährlichen Gauna die Jagd nach den letzten verbliebenen Menschen noch nicht aufgegeben haben …
Aufmachung
Die Neuauflage von »Knights of Sidonia« erscheint bei Manga Cult als Master Edition. Insgesamt wird es sieben Sammelbände im Format 16 x 24 cm als Hardcover-Ausgabe geben. Der erste Band umfasst 408 Seiten, darunter ein paar Farbseiten, und beinhaltet die Kapitel 1 bis 11.
Die japanischen SFX wurden beibehalten und die deutsche Übersetzung in unmittelbarer Nähe optisch passend gesetzt. Der Manga wurde aus dem Japanischen von Josef Shanel (»Dusk Maiden of Amnesia«, »20th Century Boys«) übersetzt.
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Fazit
Nach der Veröffentlichung von »Blame!«, »Blame! Noise«, »Blame!+ Die Flucht der Elektrofischer« und »Aposimz – Land der Puppen« bringt Manga Cult mit »Knights of Sidonia« ein weiteres Werk von Tsutomu Nihei in einer schicken Sammlerausgabe in den deutschen Handel. Erneut liefert Nihei ein Endzeitszenario im Cyberpunk-Setting. Der Einstieg in die Geschichte gestaltet sich zwar ein wenig holprig, doch bessert sich das Verständnis mit der Zeit.
Nihei wirft den Protagonisten der Reihe als auch den Lesenden direkt in das Geschehen. Die Erklärung zu Beginn ist spärlich. Einige Informationen über die Menschheit und den außerirdischen Lebensformen werden im letzten Drittel des Bandes geboten. Die Herangehensweise erschwert auf der einen Seite den Einstieg in die Handlung, während auf der anderen Seite die lesende Person gemeinsam mit dem Protagonisten nach und nach ihr Wissen erweitert.
Wer am Ball bleibt und die Reihe nicht direkt zur Seite legt, darf sich im weiteren Verlauf auf actionreiche und teils amüsante Momente freuen. Inhaltlich werden neben den Mecha-Kämpfen im All noch Erzählungen aus dem Alltag mit einer gewissen Prise Romantik geboten. Ein paar Comedy-Elemente streut der Mangaka ebenfalls ein. Die Mischung wirkt anfänglich sonderbar, jedoch gewöhnt man sich zügig daran und lernt den Charme kennen.

Problematisch sehe ich das Design der Charaktere an. Das Auseinanderhalten fällt ein wenig schwierig aus. Der Grund hierfür wird zwar im Laufe genannt, nichtsdestotrotz gerät der Lesefluss durch diesen Umstand ins Stocken. Des Weiteren springt Schöpfer Nihei für meinen persönlichen Geschmack in den Panels zu sehr. Die Geschichte sollte man daher in aller Ruhe lesen.
Der erste Band von »Knights of Sidonia« überzeugt mit den actionreichen Panels, die Nihei einwandfrei umsetzt. Die auftretenden Figuren selbst sind noch ausbaufähig. Protagonist Nagate ist einfach gestrickt und durch seine unbeholfene Art sympathisch. Das die anderen ihm gegenüber die kalte Schulter zeigen, wird durch die gegebenen Umstände glaubhaft inszeniert.
Die eingefleischten Nihei-Fans dürfen sich die schicke Sammlerausgabe von »Knights of Sidonia« selbstverständlich nicht entgehen lassen. Allen anderen, die bisher noch keine Berührungspunkte mit dem Mangaka hatten, die jedoch Interesse an dem Titel besitzen, empfehle ich erst einmal den ersten Band zu testen und danach zu entscheiden, ob einem die Geschichte und die Art der Erzählung von Nihei zusagt oder nicht.
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