Anmerkung: Dieser Artikel umfasst nur die ersten beiden Bände von »The Killer Inside«.
Der von Hajime Inoryu geschriebene und von Shōta Itō gezeichnete Psychothriller »The Killer Inside« (jap.: »Shinai naru Boku e Satsui o Komete«) erscheint seit August 2021 bei Carlsen Manga und besitzt aktuell fünf Bände in deutscher Fassung. Am 28. Juni 2022 soll Band 06 erscheinen. Abgeschlossen ist die Reihe mit elf Bänden.
Worum geht es in »The Killer Inside«?
Eiji Urashima ist Student, relativ unauffällig, Jungfrau und der Sohn eines legendären Serienkillers. Vor 15 Jahren verübte sein Vater, besser bekannt als LL, eine Reihe berüchtigter, grausamer Morde an jungen Frauen. Anschließend begann er Selbstmord. Nach einer langen Party-Nacht wacht Eiji neben Kyoka Yukimura auf. Eine Studentin, die sogar das Potenzial zur Miss Campus besitzt. Verkatert realisiert Eijie, dass er keinerlei Erinnerungen mehr an die letzten drei Tage besitzt. Er soll nun mit Kyoka zusammen sein, nachdem er diese mit Gewalt vor einem Schläger beschützt hat. Als immer mehr Menschen in seiner Umgebung von der Vergangenheit seines Vaters erfahren, wenden sich viele von ihm ab und gehen auf Abstand. Nur Kyoka bleibt bei ihm. Doch treten bei Eiji immer häufiger Gedächtnislücken auf. Der Fund einer Frauenleiche stellt sein Leben anschließend auf den Kopf.

»Du hast eine dissoziative Identitätsstörung … also eine gespaltene Persönlichkeit!« – Eiji erfährt, dass er eine Art zweites »Ich« besitzt, welches in der Zeit seiner Gedächtnislücken für ihn agiert. Genannt, B1. Dieser soll irgendwie in den Mordfall der jungen Frau verwickelt sein. Um andere zu schützen, taucht Eiji ab und stellt auf eigene Faust Recherchen an, um die Wahrheit herauszufinden. Dabei stößt er auf eine gefährliche Organisation namens Skall.
Warum zieht mich dieser Thriller in seinen Bann?
»Dein Vater ist dein Vater. Und du bist du, Eiji.« – Kyoka war mir anfänglich ein großes Rätsel. Immer wieder hatte ich das unterschwellige Gefühl, dass sie mehr von Eiji weiß, als sie eigentlich zuzugeben scheint. Doch war das für mich gar nicht der relevante Faktor. Die Beziehung zwischen den beiden funktioniert einfach, es macht unheimlich Spaß zu sehen, wie sie gemeinsam miteinander interagieren. Sie harmonieren als Duo. Denn auch wenn wir als Leser genauso schnell wie Eiji in diese Beziehung hineingeworfen werden, so fühlte sie sich zu jeder Zeit angenehm an. Trotz des Wissens über Eijis Vater bleibt Kyoka ihm treu und versucht ihn aufzubauen. Das ist auch das erste Mal, dass Eiji ein Gefühl von wirklicher Realität wahrnimmt. Ein Gefühl von Unbehagen blieb mir als Leser dennoch.
»Du bist das einzige, was für mich menschliche Realität geworden ist.«
Dies ging Eiji durch den Kopf, als er kurz davor war, komplett durchzudrehen. Und mit dieser Erkenntnis machte er mit Kyoka Schluss, um sie vor möglichen Gefahren zu schützen. Selbst trotz aller Zweifel an sich selbst und der Wahrheit versucht Eiji allzeit seine Mitmenschen um sich herum aus der Sache rauszuhalten und zu beschützen. Bewundernswert bedenkt man, dass die Geschehnisse ihn in die Nähe des Wahnsinns treiben. Wer steckt nun hinter dem Mord und was hat all dies mit Eijis Vergangenheit zu tun? War es B1 oder doch jemand anderes? Inmitten all dieser Fragen und Konflikte wurde ich in einen dauerhaften Zustand von Spannung versetzt.

»Ich werde alles, was dir lieb und teuer ist … restlos zerstören!« – Im Rahmen seiner Nachforschungen legt Eiji sich mit der brutalen Organisation Skall an, indem er von ihnen teure Informationen stiehlt. All dies tut er, um der Wahrheit näherzukommen, aber vor allem um sich selbst zu beweisen, dass B1 kein Mörder ist. Doch befindet Eiji sich jetzt zudem in großer Gefahr, denn der Anführer Sai hat von dessen Verrat mitbekommen und nun ist Skall auf der Jagd nach ihm.
»The Killer Inside« ist definitiv ein ungeschöntes Werk. Kein Manga für schwache Nerven. Hier treffen Mystery-, Thriller- und Horror-Elemente auf teils grausam-schöne Zeichnungen. Dieses Werk nimmt absolut kein Blatt vor den Mund. Schon zu Beginn des ersten Bandes war ich überrascht von der gut in Szene gesetzten Geschwindigkeit der Handlung. Nach nur wenigen Seiten war die Story bereits auf Hochtouren und versetzte mich in einen Sog voller Spannung. Die Charaktere sind interessant, fesselnd und oftmals auch mysteriös zugleich. Eine Geschichte, bei der ich fast genauso verzweifle wie der Protagonist selbst. All das macht für mich einen guten Psychothriller aus.

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