Die komplizierte Beziehung zwischen Archäologiestudent Yuji und Boxer Kou findet ihr Finale. Wir haben uns den Abschlussband der bittersüßen Liebe durchgelesen. Wie unser Fazit zu der nervenaufreibenden Boys-Love-Geschichte »Two Sides of the Same Coin« von Rou Nishimoto ausfällt, erfahrt ihr in dieser Rezension.
Inhalt
Der Boxer Kou war ein einsamer Wolf, bis er den freundlichen Studenten Yuji kennenlernt und langsam seine harte Schale abzulegen beginnt. Obwohl er Yuji von sich stößt, wartet er dennoch ungeduldig darauf, dass dieser ihn kontaktiert. Dabei weiß Kou ganz genau, dass er sich nicht in Yuji verlieben darf …
Eine komplizierte Beziehung und eine bittersüße Liebe.
Aufmachung
»Two Sides of the Same Coin« erscheint bei Hayabusa im Großtaschenbuchformat 14,5 x 21 cm als Softcover. Der zweite Band weist 210 Seiten – inklusive einer farbigen Doppelseite – auf und beinhaltet die Kapitel 5 bis 8 sowie einen Bonus. Die japanischen SFX hat der Verlag retuschiert und getypesettet. Hayabusa versieht die Reihe mit einer Leseempfehlung ab 18 Jahren. Der Manga wurde aus dem Japanischen von Kaja Chilarska (»The Rising of the Shield Hero«-Manga) übersetzt.
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Fazit
Mit dem Einstiegsband von »Two Sides of the Same Coin« legte Mangaka Rou Nishimoto einen erstaunlichen Start hin. Das toxische Verhältnis der beiden Protagonisten Yuji und Kou sowie die schockierenden Ereignisse sorgten durchweg für ein spannungsgeladenes Leseerlebnis. Der unzensierte und explizite Geschlechtsakt der beiden Figuren brachte zudem die gewisse Würze. Bedauerlicherweise gelingt es Nishimoto im zweiten und gleichzeitig letzten Band ihrer Boys-Love-Geschichte nicht, die Qualität zu halten.
Die angesprochene Qualitätssenkung bezieht sich auf den inhaltlichen Aspekt der Reihe. Zeichnerisch gibt es nichts zu beanstanden. Auch der intensive und in der deutschen Ausgabe unzensierte Sexualverkehr wird vortrefflich dargestellt. Problematisch hingegen ist das Erzähltempo. Im ersten Band schritt das Geschehen in einem angemessenen Tempo voran, wovon im zweiten Band für meinen Geschmack wenig wahrnehmbar ist. Die Autorin erhöht in meinen Augen die Geschwindigkeit der Erzählung, was der Geschichte nicht zugutekommt.

Bedenklich ist das Verhältnis der Protagonisten. Im ersten Band wurde bereits etwas in der Richtung angedeutet. Dass jedoch sämtliche Hemmungen auf einen Schlag über Bord geworfen werden und dadurch die Intimität eine neue Stufe erreicht, hinterlässt irgendwie einen faden Beigeschmack. Es wirkt trügerisch, dass die Probleme, die seit vielen Jahren ein ständiger Begleiter der Figuren sind, sich im Handumdrehen auflösen.
Das Kapitel mit dem Vater von Yuji findet auch im Abschlussband sein Ende. Die Konfrontation ist aus meiner Sicht ernüchternd. Viel zu kurz wird darauf eingegangen. Der Punkt barg enormes Potenzial, was leider von Nishimoto nicht genutzt wurde. Als Begründung sehe ich hier die begrenzte Seitenanzahl. Ein weiterer Band hätte dem Werk gutgetan, um die Geschichte runder abschließen zu können. Bedauerlich das Ganze.
»Two Sides of the Same Coin« von Rou Nishimoto legte einen eindrucksvollen Start hin, der unglücklicherweise im Abschlussband zu bröckeln beginnt. Die bedrückende Atmosphäre entwickelt sich im Verlauf der Reihe zu einer positiveren Stimmung, auch wenn nicht alle Aspekte zu überzeugen wissen. Der zweiteilige Boys-Love-Manga unterhält mit seinen Stärken und Schwächen. Eine Empfehlung spreche ich hier trotz der aufgeführten Punkte aus, da das Werk für ein anregendes und nervenaufreibendes Leseerlebnis sorgt.
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