Im Januar brachte der deutsche Webtoon-Verlag papertoons aus Ludwigsburg mit dem Auftaktband der Boys-Love-Geschichte »Who can define popularity?« (orig.: »Ingineun Mueonga Jalmosdoeeossda«) seine erste Publikation in den Handel. Nachdem wir uns das Fantasy-Werk »The Advanced Player of the Tutorial Tower« durchgelesen haben, haben wir uns auch den zweiten Auftakttitel angesehen. Wie unser Eindruck ausfällt, verraten wir hier.
Inhalt
Stil, Aussehen, Beliebtheit – Siwon hat es alles. Doch Siwons Popularität ist hart erarbeitet. Als Kind war er wegen seines Aussehens das Ziel von Hohn und Spott, und daher gab er alles, um sich neu zu erfinden. Jetzt ist ihm nichts wichtiger, als sein perfektes Image aufrecht zu erhalten.
Doch dann trifft er auf den charmanten Daun. Der hat alles, was Siwon hat – ohne sich je darum bemüht zu haben. Schon ist Siwons Ruf als beliebtester Student in Gefahr. Und dann scheint Daun auch noch zu glauben, Siwon wäre heimlich in ihn verliebt. Was für ein Quatsch … oder?
Aufmachung
Der deutsche Webtoon-Verlag papertoons veröffentlicht die vollfarbige Manhwa-Reihe »Who can define popularity?« im Großformat (14,9 x 21 cm) als Softcover. Beim Auftaktband werden die ersten achtzehn Kapitel auf 304 Seiten geboten. Die SFX wurden beibehalten und die Übersetzungen in unmittelbarer Nähe optisch passend gesetzt. Der Verlag versieht die gesamte Reihe mit einer Leseempfehlung ab zwölf Jahren. Der Manhwa wurde aus dem Koreanischen von Miriam Holz (»BJ Alex«) übersetzt.
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Fazit
Bei der vorliegenden Boys-Love-Reihe »Who can define popularity?« von Tak Bon handelt es sich um eine humorvoll gestaltete Geschichte, die den Fokus auf die beiden Protagonisten Siwon und Daun legt. Bereits im Auftaktband tauchen noch weitere Figuren auf, die höchstwahrscheinlich im Laufe der Reihe ebenfalls aufgegriffen werden. Wie die Erzählung in der kurzen Form tragen wird, bleibt hierbei abzuwarten.
Auf den ersten Seiten stellt Tak Bon die Ausgangslage und das zerstörte Selbstwertgefühl von Siwon vor. Sein Geständnis im Alter von zehn Jahren bringt eine Reihe von negativen Ereignissen mit sich, bis hin zur Ausgrenzung seiner Klassenkameraden. Hier bedient sich Tak Bon dem klischeehaften Body-Shaming. Bedauerlicherweise wird dies nicht kritisch angegangen, sondern als einfaches Mittel zum Zweck verwendet.
Durch das traumatische Ereignis und den daraus resultierenden negativen Erfahrungen fokussiert sich Siwon darauf, sein äußeres Erscheinungsbild anzupassen, um seine Beliebtheit zu steigern und folglich von seinen Mitmenschen positiv beachtet zu werden. In der Reihe erkennt man recht deutlich, dass Siwon eine Maske aufsetzt und zu viel Wert auf die Meinung anderer legt, wodurch er sich letztendlich selbst belügt.

Tak Bon greift die Inhalte nicht kritisch auf, der Fokus liegt auf der humorvollen Darstellung. Mit dem charmanten Daun kommt noch ein Narzisst auf die Bühne. Die Kombination der beiden Figuren und das Verhältnis bringt die leichte Romantik und die Comedy zutage. Die beiden kommen sich auch recht schnell – bei Betrachtung der Kürze der Reihe absehbar – näher.
Interessanter als die beiden Protagonisten finde ich vier Nebenfiguren, die im Auftaktband gelungen hervorstechen. Bei den besagten Figuren könnte sich in der Tat etwas in romantischer Sicht entwickeln, was wiederum für ein anregendes Leseerlebnis sorgen könnte. Da die Reihe mit vier Bänden abgeschlossen ist, ist meiner Ansicht nach fraglich, inwieweit dies von Tak Bon angegangen und ob die Inszenierung am Ende überzeugen wird.
»Who can define popularity?« ist eine leichte Boys-Love-Reihe mit Hauptaugenmerk auf den Comedy-Aspekt. Durch das Verhalten der Figuren kommen amüsante Momente zustande, die durchaus zu unterhalten wissen. Der Verlauf ist recht vorhersehbar und die Zeichnungen von Tak Bon eher einfach gehalten. Wer Lust auf eine amüsante und kurze Boys-Love-Geschichte hat, wird mit diesem Werk seine Freude haben.
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