Der deutsche Webtoon-Verlag papertoons publiziert seit Februar 2023 die Manhua-Reihe »Sweet Bite Marks« (orig.: »Tian Mei De Yao Hen«). Unsere Neugierde konnte die Romance-Geschichte wecken, weshalb wir für euch einen Blick in das Werk geworfen haben. Unseren Eindruck zu den ersten beiden Bänden schildern wir hier.
Inhalt
Vor vielen Jahren herrschte ein Krieg zwischen Menschen und Vampiren, den die Menschen verloren. Als Kind musste Xiaoshen mitansehen, wie Vampire ihre Eltern grausam ermordeten. Seitdem ist sie in einer Welt, in der die Menschen den Vampiren dienen müssen, völlig auf sich allein gestellt. Als sie jedoch die Aufmerksamkeit des launischen Vampirs Luo Yi auf sich zieht, beginnt ein gefährliches Katz- und Maus-Spiel. Denn Luo Yi verliebt sich in seine Feindin – und schon bald steht für die beiden mehr auf dem Spiel als nur ihre Gefühle …
Die Machtspiele der Vampire haben Xiaoshen beinahe das Leben gekostet. Um sie zu beschützen, lässt Luo Yi sie nun nicht mehr von seiner Seite. Und je besser Xiaoshen den Vampirprinzen kennenlernt, umso weniger kann sie ihre Gefühle für ihn ignorieren. Doch der Konflikt zwischen Menschen und Vampiren droht erneut zu eskalieren. Ein Blutjäger infiltriert die Schule und greift Vampire an – und Xiaoshen wird mit einem Geheimnis aus ihrer Vergangenheit konfrontiert. Gefangen in einem uralten Konflikt, muss sie sich nun für eine Seite entscheiden …
Aufmachung
papertoons veröffentlicht die vollfarbige Manhua-Reihe »Sweet Bite Marks« im Großformat (14,9 x 21 cm) als Softcover. Beim Auftaktband werden die ersten dreiundzwanzig Kapitel auf 288 Seiten geboten, während der zweite Band auf 304 Seiten die Kapitel 24 bis 48 enthält.
Die SFX wurden beibehalten und die Übersetzungen in unmittelbarer Nähe optisch passend gesetzt. Der Verlag versieht die gesamte Reihe mit einer Leseempfehlung ab sechzehn Jahren. Der Manhua wurde aus dem Chinesischen von Anja Truong (»Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt«) übersetzt.
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Fazit
Enemies to Lovers – Ruis (Story) und Yikai (Zeichnungen) erzählen in ihrem Manhua »Sweet Bite Marks« (orig.: »Tian Mei De Yao Hen«) eine dramatische Fantasy-Romance-Geschichte, in der Protagonistin Xiaoshen den übergriffigen Handlungen des Vampirs Luo Yi machtlos ausgeliefert ist. Die Leseempfehlung ab sechzehn Jahren kommt durch das starke Mobbing in dem Werk sowie den Übergriffen der Vampire zustande.
Die wichtigsten Details über den Titel werden bereits mit dem ausführlichen Klappentext geliefert. Im Auftaktband lernen wir die beiden Protagonisten Xiaoshen (Mensch) und Luo Yi (Vampir) kennen. Die Vorstellung erfolgt oberflächlich. Weitere Charaktere, wie beispielsweise Xiaoshen kränklicher Bruder, werden ebenfalls eingeführt. Durch das Machtspiel der Vampire und dem verlorenen Stolz der Menschen wird die Situation der Menschenheit gekonnt aufgeführt.
Meiner Ansicht nach nutzen Ruis und Yikai die ersten Kapitel dazu, um den Lesern die gefährliche und aussichtslose Situation der Menschen zu präsentieren. Die Leser sollen das Machtverhältnis kennenlernen und folglich damit die Intentionen und gewählten Entscheidungen der Menschen und Vampire verstehen. Hier greifen die beiden Künstler auf drastische Inhalte wie Mobbing und Co. zurück, wodurch sie zügig diese Erkenntnis herüberbringen.
Anfänglich lässt Xiaoshen ihren tiefen Hass den Vampiren gegenüber, aber auch den Menschen, die sich ihnen als »Futter« darbieten, freien Lauf. Nach und nach verliert sie an Stärke, während sie vom Vampiren Luo Yi auf der einen Seite seine fürsorgliche und auf der anderen Seite seine herablassende Art zu spüren bekommt. Ob einem diese Mischung gefallen wird, muss jeder für sich selbst beantworten, da sich dies primär auf den Unterhaltungsfaktor ausübt.

Im Laufe des Auftaktbandes von »Sweet Bite Marks« baut sich eine gewisse Dramaturgie auf. Ein roter Faden in der Erzählung wird ersichtlich. Nach und nach werden neue Informationen geboten, wodurch sich auch das Bild über Luo Yi vergrößert. Ein politisches Spiel wird aufgegriffen und neue Erkenntnisse lassen die brisanten Ereignisse anregend verfolgen. Immer stärker nimmt hierbei Xiaoshen an dem gefährlichen Spiel der Vampire teil.
Mit dem ersten Folgeband schreitet die Handlung ordentlich vorwärts. Einige anregende Ereignisse warten auf den Leser und auch das Verhältnis zwischen Xiaoshen und Luo Yi durchlebt einen Wandel. Nachdem der Auftaktband einen durchschnittlichen Start hinlegt, gelingt es dem zweiten Band der Manhua-Reihe den Spannungsbogen zu heben und für eine interessante Lesezeit zu sorgen.
Xiaoshen und Luo Yi kommen sich hierbei deutlich näher. Der bittere Nachgeschmack im ersten Band legt sich ein bisschen. Minimaler Fanservice lockert zudem die Atmosphäre auf. Die Machtspiele der Vampire wie auch das Erscheinen eines Blutjägers lässt die Dramaturgie ihren Lauf nehmen. Gefährlich, angespannt und fesselnd lassen sich die Ereignisse hierbei verfolgen.
Wer sich an dem Mobbing und dem herabwürdigenden Verhalten der Vampire nicht allzu sehr stören lässt, wird mit dem Manhua »Sweet Bite Marks« durchaus eine unterhaltsame Lesezeit verbringen. Die Qualität der Zeichnungen selbst schwankt hier und da, doch von der Story her lässt sich eine anregende Entwicklung erwarten. Die Neugierde weiterzulesen ist durchaus vorhanden.
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