Anfang des Monats brachte Chinabooks mit »Beauty and the West Chamber« den Auftaktband seiner ersten Danmei-Geschichte heraus. Wir haben uns den Start der Manhua-Reihe durchgelesen und verraten unseren Eindruck nachfolgend.
Inhalt
Yancheng, eine fiktive, an Peking angelehnte Stadt in Nordchina, in den 1920er und 30er Jahren, Warlords haben das Land unter sich aufgeteilt. Da begegnet Chen Qiming, ein aufsteigender Stern am Pekingopernhimmel, dem jungen russisch-chinesischen Kommandeur Yan Ci.
Es stellt sich heraus, dass ihre Verbindung bis in die Kindheit zurückreicht. Doch bevor das geklärt werden kann, werden die beiden in die Intrigen zwischen den Pekingoperntruppen und den Machtkampf zwischen den Warlords verwickelt.
Wir erleben die aufregende Welt der Pekingoper, wo auf und hinter der Bühne immer wieder mit den Geschlechterrollen gespielt wird. Die Handlung der Stücke spiegelt die Konflikte im realen Leben, poetische Operntexte kontrastieren mit der drastischen Umgangssprache der Protagonisten.
Grandios gezeichnet, mit viel Witz und Tempo entfaltet sich vor unseren Augen eine verworrene Geschichte zwischen Opernbühne und Schlachtfeld.
Aufmachung
Die Manhua-Reihe »Beauty and the West Chamber« erscheint bei Chinabooks im Großformat 16,5 x 23,5 cm als Softcover mit Klappenbroschur. Der erste Band der Geschichte umfasst 306 Seiten und beinhaltet die ersten vier Kapitel. In der Erstauflage gibt es fünf Postkarten als Extra. Für die Übersetzung aus dem Chinesischen zeichnen sich Susanne Hornfeck und Nelly Ma aus.
Preislich liegt die Danmei-Geschichte bei 19,00 Euro. Neben der Bestellung über den Buchhandel oder gängigen Online-Shops ist auch ein Kauf über den Webshop des Verlags möglich. Wer in Deutschland wohnt, bezahlt kein Porto, während österreichische Kunden eine Versandkostenpauschale in Höhe von 6,00 Euro entrichten.
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Dieses externe Video stammt von YouTube.
Fazit
Im April 2022 kündigte Chinabooks mit »Beauty and the West Chamber« (orig.: »Donglin Xixiang«) die Lizenzierung seines ersten Danmei-Titels an. Lange mussten die deutschsprachigen Fans warten und seit November 2023 ist der Auftakt der außergewöhnlichen Geschichte um die Kindheitsfreunde Chen Qiming und Yan Ci auf dem deutschen Markt erhältlich.
Der erste Band dient als Einführung in die umfangreiche Erzählung. Zu Beginn werden Figuren-Porträts geboten. Die Vorstellung unterstützt beim Kennenlernen der Charaktere, deren Verhältnisse zueinander und den bestehenden und wohl kommenden Konflikten innerhalb der Geschichte. Als Leser begleiten wir unterschiedliche Figuren.
Autorin Winslow nutzt die ersten vier Kapitel, die in mehrere Unterkapitel aufgeteilt sind, um schrittweise die Welt und die verschiedenen Charaktere einzuführen. In gelungener Mischung wird die ernste Story mit humorvollen Einlagen geschmückt, um für auflockernde Momente zu sorgen, die hier und da unverhofft auftreten.

Zeichnerin Ruoyejun fügt gerne bekannte Szenen aus westlichen Produktionen, wie beispielsweise aus dem Disney-Zeichentrickfilm »Mulan«, in die Interaktionen der Charaktere ein. Anfänglich wirkt dies etwas sonderlich, doch recht schnell besitzen diese Panel ihren eigenen Charme. Ernsthaftigkeit und Humor, eine gelungene Mischung, auch wenn diese nicht immer zündet.
Wohin die Reise bei »Beauty and the West Chamber« hingehen wird, ist mit dem jetzigen Kenntnisstand noch – aus meiner Sicht – ungewiss. Der Klappentext sowie die Informationen aus der Erzählung lassen zwar einiges erahnen, doch durch die politischen Inhalte und der Peking-Oper ist eine besondere Note vorhanden, die sicherlich noch anregende Entwicklungen mit sich bringen werden.
Der erste Danmei im Hause Chinabooks reiht sich inhaltlich zu dem bisherigen Verlagsprogramm ideal ein. Mit Blick auf den deutschen Markt, punktet »Beauty and the West Chamber« mit seiner interessanten Erzählung, wodurch sich diese homoerotische Geschichte von seinen Genre-Vertretern aus Japan oder Südkorea gekonnt abhebt. An Fahrt sollte das Werk mit Band 02 aufnehmen, ein Blick rentiert sich.
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