Nach über zehn Jahren kehrt das legendäre Racheepos »Afro Samurai« in die hiesigen Buchläden zurück. Seit Anfang des Monats lässt Hayabusa die Neuausgabe mit besonderer Aufmachung in neuem Glanz erstrahlen. Wir haben uns die Gesamtausgabe durchgelesen und schildern unseren Eindruck.
Ein blutrünstiger Rachefeldzug
Der Legende nach wird der Träger des Stirnbandes Nr. 1 die Welt beherrschen. Er kann nur vom Träger des Stirnbandes Nr. 2 herausgefordert werden …
Nachdem Afro Samurai als Kind mitansehen muss, wie sein Vater, der das Stirnband Nr. 1 trägt, von Bösewicht Justice ermordet wird, schwört er bittere Rache. Mit Stirnband Nr. 2 um den Kopf macht er sich auf die Suche nach Justice.
Doch natürlich gibt es viele andere Kämpfer, die das Stirnband Nr. 2 erobern wollen, um an das Nr. 1 zu gelangen. Ein heftiger Rachefeldzug durch ein Land der Kämpfe und Schlachten beginnt …
Aufmachung
Bei der Neuausgabe von »Afro Samurai« handelt es sich um ein Softcover mit Klappenbroschur im Format 14,5 x 21 cm. Ganze 352 Seiten werden – wie bereits beim Original – in westlicher Leserichtung in schwarzweiß und roten Akzenten geboten.
Neben den zehn Story-Kapiteln, beinhaltet der Sammelband zudem noch Anmerkungen zur Übersetzung, Informationen zu den japanischen Anreden und ein Interview mit Takashi Okazaki. Die japanischen SFX wurden beibehalten und die Übersetzungen in unmittelbarer Nähe optisch passend gesetzt.
Empfohlen wird die Action-Erzählung für Leser ab sechzehn Jahren. Der Manga wurde nicht aus dem Japanischen, sondern aus dem Englischen übersetzt. Für die Übersetzung zeichnet sich Philip Meckseper aus.
>> Hier gelangt ihr zur deutschen Leseprobe
Fazit
Die gnadenlose und actionreiche Kult-Geschichte »Afro Samurai« stammt aus der Feder von Mangaka Takashi Okazaki. Sie lief von 1999 bis 2000 im Dōjinshi-Magazin »Nou Nou Hau« und erhielt später eine überarbeitete Manga-Version. Diese Ausgabe umfasst zwei Originalbände und kam im Jahr 2011 bei Carlsen Manga auf Deutsch heraus.
Über ein Jahrzehnt ist mittlerweile vergangen, die deutschsprachigen Bände sind verlagsvergriffen. Doch nun erhält der Titel durch Hayabusa ein Revival in Form eines edlen Sammelbandes. Ursprünglich sollte »Afro Samurai« als amerikanischer Comic erscheinen, weshalb dieser im westlichen Stil gefertigt wurde – dies verrät Okazaki unter anderem in einem Interview.
Im Grunde genommen ist die Idee hinter der Geschichte einfach. Es existieren zwei Stirnbände, wobei die Nr. 1 einen die Welt beherrschen lassen soll. Der deutsche Klappentext gibt die Prämisse gut wieder. Der junge Afro verliert auf brutale Weise seinen Vater an den aktuellen Träger des Stirnbands Nr. 1. Von Rache getrieben, metzelt er sich durch jeden Gegner, um seinen Vater zu rächen.

Eine Charakterbindung sucht man bei diesem Werk eher vergebens. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich, da die Geschichte primär von Afros Racheantrieb lebt. Die dynamischen Panels bieten actionreiche Schwertkämpfe, die durch blutrote Akzente eine packende Atmosphäre schaffen. Neben Schwertern kommen auch Schusswaffen zum Einsatz, was den Unterhaltungswert weiter steigert.
Trotz der dominanten Action schwingt auch ein melancholischer Unterton mit. Afro Samurai leidet unter dem Verlust seines Vaters. Wird ihm die Rache den Frieden bringen? Kann er nach all dem Blutvergießen mit seinen Sünden leben? Die Geschichte zieht den Leser in diesen Strudel von Rache und Leid und stellt die Frage nach dem Preis der Rache.
Durch Afro Samurais gnadenlosem Rachefeldzug hauchen Unmengen an Menschen ihr Leben aus. Die dynamischen Schwertkämpfe gepaart mit Schusswaffen und Androiden besitzen eine anregende Würze, wodurch sich die Kult-Geschichte fesselnd verschlingen lässt. Erfreulich ist der Aspekt, dass sich das Werk zudem von der Anime-Umsetzung unterscheidet.
»Afro Samurai« bietet eine fesselnde Mischung aus gnadenloser Rache, dynamischen Kämpfen und einer emotionalen Reise, die sowohl alte als auch neue Fans begeistern wird.
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