Eine Gruppe von Schülern befinden sich mit zwei Lehrkräften auf Klassenfahrt, es geht Richtung Erde. Doch durch eine Katastrophe lässt sich lediglich ein Leben retten … ein Wettlauf gegen die Zeit nimmt ihren Lauf, nachdem allen das Ausmaß bekannt wird.
Diese Geschichte erzählt »Leviathan« von Shiro Kuroi, die mit drei Originalbänden abgeschlossen ist. Der Auftaktband auf Deutsch ist ab dem 30. Juli 2024 im Handel erhältlich. Wir haben uns den Anfang der Manga-Reihe durchgelesen und teilen unseren Eindruck.
Humanität am Rande der Hölle …
Ein riesiges Raumschiff treibt als Wrack in den Weiten des Universums. Plünderer entdecken ein Tagebuch und mit ihm die Geschichte einer Katastrophe, die sich an Bord vor Jahren ereignet hat. Alles beginnt mit einer Explosion unbekannten Ursprungs.
Den Passagieren, vornehmlich Teenager, die sich auf Klassenfahrt zur Erde befinden, bleiben nur geringe Sauerstoffreserven, eine Rettung von außen ist nicht in Sicht. Die einzige Hoffnung ist eine Kapsel in der Kryokammer des Metallriesen – allerdings bietet die nur Platz für eine Person.
Der Kampf ums Überleben beginnt … aus einstigen Freunden und Kameraden werden Kontrahenten. Wer von ihnen wird das große Unglück und die Höllenereignisse überstehen und vor allem zu welchem Preis?
Aufmachung
Der deutsche Release von »Leviathan« erfolgt bei Carlsen Manga als Softcover im Großformat 14,5 x 21 cm. Der erste Band weist 196 Seiten auf, die die ersten fünf Kapitel der Geschichte enthalten. Am Ende gibt es noch einen Bonus.
Die japanischen SFX wurden beibehalten und die Übersetzungen in unmittelbarer Nähe optisch passend gesetzt. Empfohlen wird die Thriller-Erzählung für Leser ab sechzehn Jahren. Übersetzt wird der Manga aus dem Japanischen von Gandalf Bartholomäus (»The Beginning after the End«, »Revenge Bully«).
>> Hier gelangt ihr zur deutschen Leseprobe
Fazit
Mit »Leviathan« erweitert Carlsen Manga sein Portfolio um eine kurzweilige, dramatische SciFi-Survival-Geschichte. Shiro Kuroi lässt in diesem Werk eine Gruppe von Schülern die Hölle auf Erden – oder eher im Weltraum – erleben. Doch die Geschehnisse liegen weit zurück. Wir blicken gemeinsam in die Vergangenheit, als Plünderer beim Durchforsten eines riesigen Wracks auf ein Tagebuch stoßen.
Den Einstieg in die Thriller-Reihe bilden drei Wrackräuber, die nach Wertgegenständen Ausschau halten. Schnell entdecken sie ein Logbuch, das einst von einem Schüler geführt wurde. Nach und nach lernen die drei die Katastrophe kennen. Skelette und tödliche, intakte Fallen erhöhen den Wahrheitsgehalt – was ist hier geschehen?
Als Protagonist fungiert Kazuma Ichinose, der Verfasser des Tagebuchs. Ein ängstlicher Geselle, der leicht in Panik gerät und nicht gut mit Druck umgehen kann. Gemeinsam mit seiner Klassenkameradin Futaba Nikaido, einer Einzelgängerin, erfährt er das wahre Ausmaß der Katastrophe und des baldigen Endes der »Überlebenden«.
Shiro Kuroi gelingt es, eine fesselnde Inszenierung zu Papier zu bringen. Anfangs ist die Situation noch unter Kontrolle, doch Ichinoses Unsicherheit und sein Drang, allen die blanke Wahrheit und die einzige Möglichkeit des Überlebens mitzuteilen, lässt die Panik ausbrechen. Doch bevor es soweit ist, sorgt Nikaido dafür, dass Störenfriede für immer schlummern.
Eine starke Dramaturgie wird durch Ichinose aufgebaut. Hin- und hergerissen von der aktuellen Lage, dem Druck von Nikaido und seinem mentalen Zustand lassen sich die Ereignisse auf dem Schiff spannungsreich verfolgen. Der Auftaktband dient als Einstieg und leitet gegen Ende das wahre Ausmaß der Katastrophe ein.
»Leviathan« überzeugt mit dem ersten Band. Sowohl zeichnerisch als auch inhaltlich wird dem Leser eine spannungsreiche SciFi-Survival-Reihe geboten, die voraussichtlich mit dem zweiten Band die wahre Hölle auf Erden und einen gnadenlosen Überlebenskampf auftischen wird. Aufgrund der Kürze der Reihe stellt das Werk eine kurzweilige und anregende Manga-Reihe dar, die einen Blick wert ist.
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