Mit ihrer tiefgehenden Geschichte zwischen dem Leben, dem Tod und den feinen noch so kleinen Nuancen dazwischen, beweist Sozan Coskun seit letztem Jahr erneut künstlerisches Talent und kreativen Geist.
Zur Veröffentlichung des zweiten Bandes hat sich der talentierte Kopf hinter »Kiela und das letzte Geleit« einigen unserer Fragen gestellt und euch Einblicke in ihre Arbeit gewährt. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen des Interviews!
Interview mit Sozan Coskun
Hallo Sozan. Wir freuen uns sehr, dass du dir Zeit für uns nimmst und dich unseren neugierigen Fragen stellst. Möchtest du dich zu Beginn erst einmal für unsere Leser kurz vorstellen?
Sozan: Vielen Dank, ich freue mich auch! Ich bin Sozan Coskun die Autorin von »Kiela und das letzte Geleit«. Der zweite Band der Serie ist gerade bei altraverse erschienen und ich bin schon sehr gespannt, wie die Fortsetzung bei den Leser*innen ankommen wird!
Im August des letzten Jahres ist dein neues Projekt »Kiela und das letzte Geleit« bei altraverse gestartet. Würdest du für diejenigen unter uns, die dein Werk noch nicht kennen, in ein paar Sätzen darüber erzählen?
Genau, mit Kiela startet meine zweite Serie bei altraverse. Es geht um die junge Kiela, die sich einfach nicht mit dem Tod ihres Zwillingsbruders Quin abfinden kann. Hilfe erhofft sie sich von der Helsheim AG, einer Firma, die mit dem Tod Geschäfte macht.
Sie hofft, durch diese Verbindung ins Jenseits ihren toten Bruder wiedersehen zu können. Als sie auf den geheimnisvollen Elio trifft, der für Helsheim arbeitet, ist das der Beginn eines fantastischen Abenteuers …!

Was hat dich zu dieser Geschichte inspiriert und warum hast du dich speziell für diese Thematik entschieden? Inwiefern sind persönliche Erfahrungen oder Erlebnisse in den Text eingeflossen? Welche Rolle spielt der Tod in deinem Leben?
Natürlich greife ich in meinen Geschichten immer Themen auf, die mich auch persönlich beschäftigen. Aber ich habe auch den Anspruch, immer einen Schritt weiter zu gehen und auch Themen anzusprechen, die man mit meinem femininen/verspielten Stil vielleicht nicht in Verbindung bringen würde.
Ich habe mich immer gefragt, warum sollte das nicht zusammen gehen? Nein, ich denke sogar, dass dieser vermeintliche Kontrast die Dinge erst spannend macht.
Schon beim Blick auf das Cover fällt einem der Name deiner jungen Protagonistin in die Augen. Mir persönlich war dieser bisher unbekannt. Stand der Name der Kernfigur Kiela von Beginn an für dich in deiner Geschichte fest und hat dieser eine besondere Bedeutung?
Und was mich brennend interessiert – was hat es mit dem Stirnband auf sich? Ist es einfach ein modisches Accessoire?
Ja, der Name stand für mich schon fest, bevor das Konzept der Serie zu 100 Prozent stand. Ich habe lange über den richtigen Namen für die Figur nachgedacht. Ich wollte etwas »eigenwilliges« und »ausgefallenes«, das die Protagonisten gut repräsentiert. Eben so wie Kiela selbst. 🙂
Ich habe mir den Namen ausgedacht, aber meine Recherchen ergaben, dass es den Namen schon gibt. In unseren Ohren mag der Name vielleicht außergewöhnlich klingen, aber sowas ist wohl immer eine Frage der Perspektive …
Wenn das Stirnband eine weitere Bedeutung für die Geschichte hat, werde ich das an dieser Stelle aber natürlich nicht offenbaren … 😉

Hand aufs Herz: Hast du einen Lieblingscharakter? Ich finde ja, zugegeben, die Leiterin der Helsheim AG ziemlich cool. Gab es da eine Vorlage? Stehen die Charaktereigenschaften und Rollen deiner Figuren im Voraus schon fest oder entwickeln sich diese im Laufe des Prozesses?
Eigentlich will man als Autorin keine Lieblinge haben. Und ich muss auch sagen, dass mir ausnahmslos alle Figuren sehr am Herzen liegen. Aber mein heimlicher Favorit ist auch Hel von Helsheim.
Meine Figuren sind nicht realen Personen nachempfunden. Aber ihre Eigenschaften sind entscheidend für den Verlauf der Handlung. Deshalb versuche ich, mich da schon zu Beginn der Geschichte so weit wie möglich festzulegen.
Gibt es bestimmte Themen, die du unbedingt noch einbringen möchtest? Wie weit planst du im Voraus – hast du das Ende schon festgelegt? Worauf dürfen wir uns in Zukunft noch freuen und worauf bist du bei diesem Projekt besonders stolz?
Ja, die Themen gibt es. Ich habe das Gefühl, dass ich mit dem dritten Band, an dem ich gerade arbeite, endlich an dem kratze, was für mich den Kern der Reihe ausmacht. So etwas muss sich meiner Meinung nach aufbauen, damit die Botschaft überzeugend herüberkommt.
Das Ende steht für mich schon fest, aber bei den Details lasse ich mir gerne Spielraum. Das heißt, die grobe Struktur steht für mich schon, aber die Feinheiten plane ich gerne von Band zu Band. Das fällt mir einfach leichter und ich habe auch das Gefühl, besser auf die Entwicklung der Charaktere in der Geschichte reagieren zu können.
Besonders stolz bin ich darauf, dass ich mich mit Kiela noch mal ein ganzes Stück weiter entwickelt habe. Das war sehr viel Arbeit und ich denke, das sieht man auch in meinem vorherigen Werk. Aber ich habe das Gefühl mich als Autorin gefunden zu haben und kann sagen: »Kiela und das letzte Geleit«, das ist zu 100 Prozent auch Sozan.

Gerade ist der zweite Band deiner neuen Reihe im Handel erschienen. Wie fühlt sich das an?
Gibt es da einen Unterschied für dich zwischen Auftakt- oder Folgeband? Ändert sich die Aufregung vor und nach der Veröffentlichung eines neuen Bandes?
Beim Start der neuen Serie hatte ich großen Bammel. Schließlich ist das wieder eine neue Chance und die Leser*innen haben schon eine bestimmte Erwartungshaltung aufgebaut. Da hatte ich Angst, wie der neue Ansatz ankommen würde.
Ich hatte die Hoffnung, dass, nachdem der Start so gut angekommen ist, die Nervosität bei Band 02 weniger werden würde. Aber nein! Ich war genauso nervös und konnte schon Wochen vor Release nicht mehr richtig schlafen.
Als dann die ersten positiven Rückmeldungen kamen, ist mir ein riesiger Stein vom Herzen gefallen … also, ich glaube, die Aufregung bleibt immer gleich, egal wie viele Bände man veröffentlicht.
Wie gehst du arbeitstechnisch an einen Auftaktband und dessen Fortsetzung heran? Gibt es dabei unterschiedliche Ansätze? Was hat dich bei der Produktion des zweiten Bandes am meisten gefordert und was hat dir an der Arbeit daran am meisten Spaß gemacht?
Das ist eine sehr spannende Frage! Ich denke, für mich ist es so: Im ersten Band ist es wichtig, dass die Leser*innen das Konzept der Seite so gut wie möglich verstehen. Denn in diesem Band muss man die Leute von seiner Idee überzeugen und es schaffen, dass sie sagen: Das ist interessant, ich will wissen, wie es weitergeht!
Im zweiten Band hingegen konnte ich das Konzept erweitern und die Charaktere und ihr mögliches Potenzial zeigen. Diese Charakterentwicklung macht mir dabei besonders viel Spaß.

Nachdem bereits der erste Band eine schicke Collector’s Edition erhielt, ist auch der zweite Band als solche erhältlich. Wie läuft so ein Prozess denn eigentlich ab: Wer entscheidet, welche Extras in eine Collector’s Edition kommen und wer gibt die zielführenden Anregungen? Dürfen sich deine Leser auf weitere Sammlerausgaben freuen? Hast du vielleicht sogar schon neue Ideen?
Für den Inhalt der Box bin ich größtenteils selbst verantwortlich. In der Vergangenheit habe ich meine Ideen gesammelt und sie meinem Redakteur vorgestellt. Wir gehen dann alles durch und schauen, wie man das umsetzen kann. Das macht immer viel Spaß, weil wir auch mal gemeinsam brainstormen und so neue Ansätze entstehen. 🙂
Am Ende muss das Ganze natürlich von meinem Redakteur abgesegnet werden. Ich hoffe, dass es noch weitere Boxen geben wird, aber das hängt natürlich auch immer davon ab, ob die Leser*innen das annehmen. Ideen habe ich immer. 🙂
Würdest du dich eher als ein strukturierter oder intuitiver und spontaner Mensch beschreiben? Legst du die Handlung im Voraus fest oder lässt du die Geschichte im Verlauf geschehen? Hast du Ideen schon einmal komplett umgeworfen?
Hm … Mittlerweile würde ich sagen, die Mischung macht’s. Man braucht ein bisschen Struktur, aber das sollte einen nicht davon abhalten, auch mal um die Ecke zu denken und Konzepte zu verwerfen. Ich glaube, der Schlüssel ist, seine Geschichte immer wieder zu hinterfragen.
Der Plot steht schon allein deshalb, weil mein Redakteur das von mir will *lach*. Aber Spaß beiseite, es geht auch immer darum, meine Geschichte für eine andere Person verständlich zu machen. Wenn sie das schon nicht in Textform kann, wie soll sie es dann als Manga können?
Und ja, gerade am Anfang der Konzeption von Kiela habe ich viele Ideen verworfen, um herauszufinden, was mir an der Geschichte wirklich wichtig ist.

Welche Botschaft und welche Gefühle möchtest du beim Lesen von »Kiela und das letzte Geleit« übermitteln? Wem würdest du deinen Manga ans Herz legen?
So sehr sich »Kiela und das letzte Geleit« mit dem schweren Thema des Todes auseinandersetzt, so sehr spielt auch das Leben eine Rolle. Ich möchte, dass die Menschen beim Lesen meiner Geschichte lachen und weinen können und all diese Gefühle empfinden, die das Leben eben so besonders machen.
Ich empfehle den Manga jedem, der fantastische Geschichten mit Tiefgang mag.
Vielen Dank für das interessante Gespräch.


»Kiela und das letzte Geleit«
(orig.: »Kiela und das letzte Geleit«)
Kiela kann sich einfach nicht mit dem Tod ihres Bruders Quin abfinden, der einer Herzkrankheit erlag und sehr jung gestorben ist. Es ist für sie nur ein schwacher Trost, dass Quin wie auch sie selbst einen Vertrag mit der Helsheim AG abgeschlossen hatte, die ihren Kunden sicheres Geleit ins Jenseits garantiert.
Irgendwann kommt Kiela der Gedanke, dass die AG vielleicht auch Kontakt zum Jenseits herstellen und sie mit ihrer Hilfe Quin noch ein letztes Mal sehen könnte. Kurz darauf begegnet sie an ihrer Schule einem Jungen, der eine Uniform mit dem Logo des Unternehmens trägt.
Die Begegnung stößt die Tür zu einem unglaublichen Abenteuer auf …
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