Nicht jede Beziehung zwischen zwei Menschen lässt sich eindeutig benennen. Ist es Freundschaft? Liebe? Oder etwas dazwischen? »Jenseits der Worte« (jap.: »Kemutai Hanashi«) erzählt bei Dokico in entschleunigten Momenten von einer Zweisamkeit, die sich keinem festen Begriff zuordnen lässt.
Lass uns zusammen die gleichen Dinge sehen.
Ihre Beziehung passt in keine vertraute Kategorie – sie sind weder Liebende, noch bloße Freunde, und auch keine Familie. Und dennoch ist der Platz an der Seite des anderen genau der, an den sie gehören.
Arita und Takeda hatten sich seit ihrem Schulabschluss nicht mehr gesehen. Als sie sich an einem Regentag wieder begegnen und eine streunende Katze auflesen, beginnt sich ihre Beziehung allmählich zu verändern.
Weder empfinden sie romantische Gefühle füreinander, noch gibt es einen Grund, zusammenzuleben – und dennoch fühlen sich die gemeinsamen Stunden erfüllend an. Als sie diesem Gefühl Raum geben und zusammenziehen, stehen sie vor der Herausforderung, etwas zu benennen, das sich jenseits der Worte befindet.
Aufmachung
Der deutsche Release von »Jenseits der Worte« erscheint bei Dokico im Format 12,8 x 18,2 cm. Der erste Band weist 200 Seiten auf, die die ersten sechs Kapitel der Geschichte und ein Extra enthalten. Neben der regulären Ausgabe gibt es noch eine Limited Edition mit zwei Chibi-Acrylaufstellern.
Die SFX wurden retuschiert und getypesettet. Empfohlen wird die Erzählung für Leser ab zwölf Jahren. Für die Übersetzung aus dem Japanischen zeichnet sich Tsukiyadori (»Dahlia lässt den Kopf nicht hängen« [Light Novel]) aus.
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Fazit
Zwei erwachsene Männer, die einst Schulkameraden waren und durch Zufall erneut aufeinandertreffen. Zwischen ihnen entsteht eine Verbindung, die sich nicht klar benennen lässt. Es ist keine Freundschaft, keine Liebe – und auch sonst nichts, was sich leicht in Worte fassen ließe. Was bleibt, ist eine stille Zweisamkeit.
Fumiya Hayashi widmet sich in »Jenseits der Worte« einer leisen Alltagsgeschichte über Nähe ohne Etikett. Die Serie zeigt das Leben zweier Männer ohne laute Wendungen, ohne Kitsch. Zwei Menschen, die ihren Alltag teilen, ohne Erwartungen. Ihr Miteinander unterscheidet sich von allem, was sie bisher kannten.
Im Auftaktband entfaltet sich schrittweise eine ruhige Inszenierung, die dem Miteinander von Arita und Takeda Raum gibt. Rückblenden und Details aus der Vergangenheit vertiefen die Figuren, ohne den Erzählfluss zu stören.

Arita arbeitet in einem kleinen Blumenladen, Takeda unterrichtet Japanisch. Beide wirken ruhig, aber auf unterschiedliche Weise. Was sie verbindet, lässt sich nicht klar benennen – doch das ist nicht schlimm. Es herrscht keine Eile für eine Erklärung. Für sie zählt erst einmal nur das gemeinsame Leben im Hier und Jetzt.
Eine Stärke der Serie liegt in der Zwischentönigkeit. Der Zeichenstil bleibt zurückhaltend, mit sorgfältiger Linienführung und feinem Gespür für Mimik. Die Stimmung wird nicht durch Dramatik erzeugt, sondern durch Ruhe. Die Bildsprache verstärkt das Gefühl von Nähe und Distanz zugleich. Alles wirkt beiläufig und zugleich bedeutungsvoll, ohne sich aufzudrängen.
Mit »Jenseits der Worte« erscheint bei Dokico eine Serie, die sich Zeit nimmt. Sie beschreibt das, was zwischen zwei Menschen entstehen kann, ohne dass es benannt werden muss. Ein stiller Auftakt, der sich durch Gefühl und Zurückhaltung auszeichnet – und durch eine besondere Verbindung, die Raum lässt.
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