Der große Durchbruch ist nicht allen Manga-Künstlern vergönnt, weshalb andere Wege gefragt sind, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Laut Youtoku Tatsunami sind Dōjinshi, bei denen es sich oftmals um selbstpublizierte »Hentai-Manga« handelt, eine zuverlässige und schnelle Einnahmequelle.
Dōjinshi als guter Weg für Nebeneinkünfte
Tatsunami arbeitet als professioneller Hentai-Zeichner und ist ein bekannter Dōjinshi-Autor des Zirkels »Madam Project«. In einer Reihe Twitter-Posts legte er all seinen Kollegen, die »keine Angst vor Hentai-Manga haben und sich um ihr Einkommen sorgen«, nahe, genau solche Werke zu zeichnen.
Nach Tatsunamis Einschätzung können Autoren selbst bei nur wenig verkauften Exemplaren mit Einnahmen von über 100.000 Yen (ca. 775 Euro) rechnen. Für diese Rechnung legt der Mangaka 300 digitale Kopien für jeweils 700 Yen (ungefähr 5,40 Euro) zugrunde, abzüglich der Provisionen.
Diesen Preis hält Tatsunami bei einem 30-seitigen Dōjinshi für angemessen. Die Abneigung, einer einzelnen Geschichte einen Betrag beizumessen, den normalerweise ein ganzes Buch kostet, kann der Autor nachvollziehen. Dennoch sieht er einen Unterschied zwischen »einem Massenprodukt eines Unternehmens und einem Dōjinshi-Werk«, das in Eigenregie entworfen und vertrieben wird.
Aufstiegsmöglichkeiten und Grenzen
Sollten die Künstler mehr Dōjinshi kreieren und sich damit einen Namen machen, kann laut Tatsunami »ihr Einkommen nach und nach steigen«. Zudem besteht die Chance, dass Unternehmen ihnen eine Vertriebsmöglichkeit anbieten. In diesem Fall erhält ein Mangaka für jeden Verkauf eine entsprechende Provision. Auch die physische Veröffentlichung von Sammelbänden ist möglich.
Trotz all der Ratschläge gibt Tatsunami offen zu, sich mit seiner Arbeit noch keine goldene Nase verdient zu haben. Der Dōjinshi-Zeichner hält die genannten Optionen jedoch für geeignet, um zusätzliches Geld einzunehmen. Damit wendet er sich an »jene Künstler, die, ob sie nun kommerzielle Manga zeichnen oder nicht, nie in der Lage zu sein scheinen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen«.
Zum Abschluss seiner Tweets räumt der Autor allerdings ein, dass sich der Weg des digitalen Eigenvertriebs nicht für jeden eignet. Manche Künstler sind vielleicht auf »redaktionelle Hilfe« angewiesen oder ziehen ein festes Manuskripthonorar vor. Unter diesen Umständen sollten Mangaka ihre Arbeitsweise nicht ändern, sondern weiterhin in ihrem eigenen Tempo vorgehen.
Via Anime2You